26. January 2024

Gipfeltreffen

Freitagskonzert 5 | Beethoven Orchester Bonn

Konzert für zwei Trompeten und Orchester von Fazıl Say ((*1970) | Also sprach Zarathustra Tondichtung für großes Orchester op. 30 von Richard Strauss (1864-1949)

Trompete: Sergei Nakariakov & Gábor Boldoczki
Dirigent: Dirk Kaftan

19.15 Uhr Konzerteinführung mit Dirk Kaftan & Tilmann Böttcher auf der Bühne


Im Februar 2022 brachte Martin Grubinger mit Fazıl Says Percussion-Concerto das Opernhaus zum Kochen. Die zwischen allen Stilen changierende Musik des genialischen türkischen Komponisten Fazıl Say riss das Publikum unmittelbar mit: Man fragte sich nicht, ob das Neue Musik sei, oder Musik aus fernen Ländern – man wurde hineingezogen in einen Wirbel von Klängen, Rhythmen, Farben. Nun hat Fazıl Say ein Trompetenkonzert geschrieben. Er hat sich aber nicht mit einer Trompete zufriedengegeben, sondern sich der Herausforderung gestellt, für zwei der virtuosesten Trompeter der Welt ein Doppelkonzert zu schreiben: Ein instrumentales Gipfeltreffen sondergleichen! Sergei Nakariakov und Gábor Boldoczki finden sich mit unserem Orchester zusammen für ein Konzert, das noch nicht existiert, wenn dieses Heft erscheint – die Uraufführungen und Erstaufführungen werden gerade erst verklungen sein, wenn dieses neue Werk von Fazıl Say nach Bonn kommt – aufregendes Neuland also!

Neuland betrat Stanley Kubrick auch in seinem Film 2001 – Odyssee im Weltraum: Am Anfang des Films ist eine Horde von Urmenschen in der Savanne zu sehen. Ein Überlebenskampf um Wasser, Nahrung, Schutzräume! Der entscheidende Moment ist der, wenn einer der Urmenschen auf die Idee kommt, einen Tierknochen als Werkzeug zu benutzen. Und diese Erleuchtung wird begleitet durch den Beginn von Richard Strauss‘ Tondichtung Also sprach Zarathustra. Strahlende Blechbläser, das Tieftongrollen der Orgel. Wie eine Beschwörung, ein Gebet, eine zeremonielle Handlung! Niemand, der diesen Beginn gehört hat, wird ihn je wieder vergessen, selbst wenn er nicht weiß, aus welchem Musikstück er stammt. Die gut 30-minütige Tondichtung nach Texten des Philosophen Friedrich Nietzsche war ebenfalls Neuland, als sie erschien. Man wusste nicht, was man damit anfangen sollte. Wie war ein Orchesterstück zu verstehen, dessen Teile bezeichnet waren mit: »Von den Hinterwäldlern« oder: »Von der Wissenschaft«? Es lohnt sich auf jeden Fall, in diese sinnliche Musik einzutauchen, wenn man erst einmal von der Anfangsfanfare überwältigt worden ist. Neun Sätze in vier großen Abteilungen, wie eine Sinfonie, gespielt von einem spätromantisch groß besetzten Orchester mit reichlich besetzten Blechblasinstrumenten und zwei Harfen.

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