María de Buenos Aires

Astor Piazzolla (1921 – 1992)

Operita in zwei Teilen
Libretto von Horacio Ferrer

-In spanischer Sprache mit Übertiteln in Deutsch und Englisch-

Musikalische Leitung: Daniel Johannes Mayr | Semikonzertante Aufführung

 

1 Stunde 55 Minuten eine Pause

»Darüber hinaus trifft das Stück selbstverständlich den ohnedies unvermindert tangoaffektierten Nerv der Zeit.« – Deutschland Funk Kultur

 

Astor Piazzolla, bekam bereits als Achtjähriger von seinem tangobegeisterten Vater ein Bandoneon geschenkt. Die Familie war vier Jahre zuvor nach New York emigriert, und der kleine Astor sperrte das Geschenk zunächst in den Kleiderschrank, da er voller Widerwillen gegen die Tangomusik war, die sein Vater praktisch jeden Abend hörte. Nach eigenen Angaben entdeckte er Musik erst, als er im Hinterhof einen Pianisten üben hörte. Dieser Pianist, Bela Wilde, ein Rachmaninoff-Schüler, wurde darauf Astors erster Lehrer und erarbeitete mit ihm die Werke Johann Sebastian Bachs auf dem Bandoneon.

Als junger Mann zurück in Argentinien spielte Piazzolla in den Orchestern von Tango-Größen wie Aníbal Troilo, glücklich, „aus allen diesen Quellen trinken zu dürfen“. Zeitgleich nahm er Kompositionsunterricht bei Alberto Ginastera, bevor er fünf Jahre später 1946 sein erstes eigenes Tango-Orchester gründete. Ermuntert von einem Studienaufenthalt 1954 bei Nadia Boulanger in Paris, schreibt er Tangos als Konzertmusik und gründet dafür 1955 in Buenos Aires sein Octeto Buenos Aires, was als Geburtsstunde des tango nuevo gilt.

Heute ist Piazzollas Musik aus dem Konzertrepertoire nicht mehr wegzudenken. Auch seine im Jahr 1968 uraufgeführte Tango-Oper MARÍA DE BUENOS AIRES hat in den letzten zwanzig Jahren geradezu einen Siegeszug durch die europäischen Opernbühnen und Konzertsäle gemacht. Das von seinen Schöpfern liebevoll-spöttisch als Werkchen bezeichnete Stück (daher der Ausdruck operita) mit dem anspruchsvollen poetischen Libretto von Horacio Ferrer handelt von Liebe und Tod (wie wohl jede Oper), Tango und Buenos Aires, herausgearbeitet am exemplarischen Frauenschicksal der Maria aus Buenos Aires. Neben dem Tango spielt die Musik sowohl mit volkstümlichen Formen wie Milonga und Ballade, als auch Formen und Themen aus der klassischen Musik wie Fuge, Toccata, Miserere oder dem abschließenden Tangus Dei.

Nach zwei erfolgreichen Spielzeiten 2015|16 und 2016|17 und einer Radioübertragung im Deutschlandfunk ist MARÍA DE BUENOS AIRES wieder am Theater Bonn zu erleben. María wird wieder von Luciana Mancini gesungen, die mit dieser Partie ihr umjubeltes Rollen- und Hausdebüt am Theater Bonn feiern durfte. 

Johannes Mertes übernimmt die fünf verschiedenen Rollen, die das Libretto für den männlichen Gesangspart vorsieht. Die Sprechrolle des Duende wird wieder Daniel Bonilla-Torres verkörpern, dem diese Partie nach ungefähr 300 Aufführungen auf der ganzen Welt wohl zur zweiten Natur geworden ist.

(Der Mitschnitt des Deutschlandfunks ist 2019 auch als CD bei Capriccio erschienen.)
http://capriccio.at/astor-piazzolla-maria-de-buenos-aires

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