Ab 5. Oktober 2023

Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui

von Bertolt Brecht

180 Minuten eine Pause

 »Das Stück: Eine Parabel, die vor allem als groteske und entlarvende Komödie funktioniert. Die Inszenierung: Es ist erlaubt, von einem Einfalls- und Effektfeuerwerk zu sprechen. Die Schauspieler: Ein fabelhaftes zehnköpfiges Team.« - Dietmar Kanthak, General-Anzeiger Bonn

 

In Chicago hat die Wirtschaftskrise zugeschlagen und der Handel mit Karfiol stockt. Die führenden Blumenkohlhändler diskutieren, wie sich die Geschäfte wieder ankurbeln lassen. Einig sind sie sich darüber, dass dem brutalen Gangster Arturo Ui der Zugang zum Karfiolgeschäft verwehrt bleiben soll. Mithilfe einer Intrige lässt sich der angesehene, aber alternde Politiker Dogsborough zu einer Stadtanleihe überreden, gibt sich aber der Korruption hin. Daraufhin wird ihm von der Stadt der Prozess gemacht. Dogsboroughs einzige Rettung scheint Arturo Ui zu sein, der mit seinen Schergen die Gelegenheit skrupellos ausnutzt. Ui steigt schnell auf im politischen und geschäftlichen Ränkespiel und versteht, dass Gewalt allein nicht reicht, um seine Macht zu expandieren – auch die Manipulation der Öffentlichkeit gehört dazu. In seinem Größenwahn macht er weder vor alten Weggefährten noch an den Stadtgrenzen Chicagos Halt.

Brechts Parabel auf Hitler und die NSDAP entstand 1941 im finnischen Exil und beschreibt die gesellschaftlichen Verhältnisse, die den Aufstieg eines faschistischen Führers erlauben. Denn aufhaltsam ist Arturo Uis Aufstieg, da er mit Mitteln geschieht, die offen auf dem Tisch liegen. Und eben jene Entwicklung lässt sich heute in der weltweiten Zunahme autokratisch-nationalistischer Systeme bei gleichzeitig wachsender sozialer Ungleichheit beobachten.

Laura Linnenbaum studierte Regie an der HfMDK in Frankfurt am Main. Als freischaffende Regisseurin inszeniert sie u.a. am Berliner Ensemble, Staatsschauspiel Dresden, Düsseldorfer Schauspielhaus und am Staatstheater Hannover. Von Theater heute wurde sie bereits als Nachwuchskünstlerin und als Regisseurin des Jahres und ihre Arbeiten als Inszenierung des Jahres nominiert. Nach SPIELTRIEB, ROMEO UND JULIA und DIE HEILIGE JOHANNA DER SCHLACHTHÖFE kehrt sie nun wieder zurück ans Theater Bonn.

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Besetzung

Arturo Ui, Gangsterchef  Christian Czeremnych
Ernesto Roma, sein Leutnant  Timo Kählert
Emanuele Giri, Gangster  Lena Geyer
Der Blumenhändler Giuseppe Givola, Gangster  Jacob Z. Eckstein
Der alte Dogsborough | Ignatius Dullfeet   Andreas Leupold
Der Ansager | Ein Schauspieler | Der Angeklagte Fish  Bernd Braun (Termine)
Janko Kahle (Termine)
Butcher, Karfioltrust | Richterin  Ursula Grossenbacher
Flake, Karfioltrust | O'Casey | Verteidigerin | Betty Dullfeet  Sophie Basse
Clark, Karfioltrust | Der Ankläger  Wilhelm Eilers
Sheet, Reedereibesitzer | Bowl, sein Kassierer | Hook, Gemüsehändler  Riccardo Ferreira
Regie  Laura Linnenbaum
Musik  David Rimsky-Korsakow
Bühne  Valentin Baumeister
Kostüme  Philipp Basener
Dramaturgie  Jan Pfannenstiel
Regieassistenz  Jan Wienowiecki
Bühnenbildassistenz  Djamilja Brandt
Kostümassistenz  Hyeli Kim
Inspizienz  Hans-Jürgen Schmidt
Sascha Maurice Höchst
Soufflage  Kerstin Heim
Regiehospitanz  Alexander Sehan
Kostümhospitanz  Amelie Schwibbert
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