Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui

von Bertolt Brecht

180 Minuten eine Pause

 »Das Stück: Eine Parabel, die vor allem als groteske und entlarvende Komödie funktioniert. Die Inszenierung: Es ist erlaubt, von einem Einfalls- und Effektfeuerwerk zu sprechen. Die Schauspieler: Ein fabelhaftes zehnköpfiges Team.« - Dietmar Kanthak, General-Anzeiger Bonn

 

In Chicago hat die Wirtschaftskrise zugeschlagen und der Handel mit Karfiol stockt. Die führenden Blumenkohlhändler diskutieren, wie sich die Geschäfte wieder ankurbeln lassen. Einig sind sie sich darüber, dass dem brutalen Gangster Arturo Ui der Zugang zum Karfiolgeschäft verwehrt bleiben soll. Mithilfe einer Intrige lässt sich der angesehene, aber alternde Politiker Dogsborough zu einer Stadtanleihe überreden, gibt sich aber der Korruption hin. Daraufhin wird ihm von der Stadt der Prozess gemacht. Dogsboroughs einzige Rettung scheint Arturo Ui zu sein, der mit seinen Schergen die Gelegenheit skrupellos ausnutzt. Ui steigt schnell auf im politischen und geschäftlichen Ränkespiel und versteht, dass Gewalt allein nicht reicht, um seine Macht zu expandieren – auch die Manipulation der Öffentlichkeit gehört dazu. In seinem Größenwahn macht er weder vor alten Weggefährten noch an den Stadtgrenzen Chicagos Halt.

Brechts Parabel auf Hitler und die NSDAP entstand 1941 im finnischen Exil und beschreibt die gesellschaftlichen Verhältnisse, die den Aufstieg eines faschistischen Führers erlauben. Denn aufhaltsam ist Arturo Uis Aufstieg, da er mit Mitteln geschieht, die offen auf dem Tisch liegen. Und eben jene Entwicklung lässt sich heute in der weltweiten Zunahme autokratisch-nationalistischer Systeme bei gleichzeitig wachsender sozialer Ungleichheit beobachten.

Laura Linnenbaum studierte Regie an der HfMDK in Frankfurt am Main. Als freischaffende Regisseurin inszeniert sie u.a. am Berliner Ensemble, Staatsschauspiel Dresden, Düsseldorfer Schauspielhaus und am Staatstheater Hannover. Von Theater heute wurde sie bereits als Nachwuchskünstlerin und als Regisseurin des Jahres und ihre Arbeiten als Inszenierung des Jahres nominiert. Nach SPIELTRIEB, ROMEO UND JULIA und DIE HEILIGE JOHANNA DER SCHLACHTHÖFE kehrt sie nun wieder zurück ans Theater Bonn.

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