Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaften des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem NRW KULTURsekretariat
Moses und Aron
Arnold Schönberg (1874 – 1951)
Oper in drei Akten (Fragment)
Text von Arnold Schönberg
Eine Produktion im Rahmen der Reihe Fokus ’33
Hermann Scherchen, der die Deutsche Erstaufführung 1959 an der Städtischen Oper Berlin, der heutigen Deutschen Oper, dirigierte, wurden im Vorfeld die Autoreifen zerstochen, der zweite Teil der Aufführung nach der Pause konnte erst nach einem donnernden Machtwort des Dirigenten beginnen – MOSES UND ARON war im Nachkriegseuropa ein Aufreger.
Arnold Schönberg, der sich 1898 evangelisch hatte taufen lassen, begann im Jahre 1923 mit der Arbeit am Themenkreis – in einer Zeit, die er nach seiner erneuten Hinwendung zu seinen religiösen Wurzeln als Vorbereitungsphase für diesen Schritt bezeichnet hatte. Die ersten beiden Akte komponierte er von 1930 bis 1932, erst im amerikanischen Exil wandte er sich 1937 wieder der Arbeit an der Oper zu, konnte sie aber bis zu seinem Tod 1951 nicht mehr vollenden, so dass die fragmentarische Version zur heute gültigen Fassung wurde.
Man darf darüber spekulieren, ob Schönberg, wenn er nicht in die Emigration gezwungen gewesen wäre, MOSES UND ARON vervollständigt hätte. Das freilich sind müßige Überlegungen, denn als eine der Hauptzielscheiben der Nationalsozialisten mit Bezug auf ihre Ideologie der „Entarteten Musik“ wäre Schönberg und mit ihm sein opus summum niemals bis 1945 zur Aufführung gelangt.