Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaften des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem NRW KULTURsekretariat
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny
Kurt Weill (1900 – 1950)
Oper in drei Akten
Libretto von Bertolt Brecht
Eine Produktion im Rahmen der Reihe Fokus ’33
Der Dirigent Gustav Brecher, von 1914 bis 1933 Generalmusikdirektor der Oper in Leipzig, war ein Mann der mutigen Entscheidungen. Unter seiner Leitung fanden die Uraufführungen von Kreneks JONNY SPIELT AUF und DAS LEBEN DES OREST statt; selbst noch im März 1933 wagte er sich daran, Kurt Weills DER SILBERSEE zu präsentieren – eine Vorstellung, die er wegen der fortgesetzten Störungen durch Nazis im Zuschauerraum nicht bis zum Schluss dirigieren konnte, weil er spürte, dass der Hass auf ihn als Juden und als „Kulturbolschewisten“ lebensbedrohlich war.
Schon am 9. März 1930 hatten sich ähnliche Szenen abgespielt, als Brecher mit AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY eine der erfolgreichsten Arbeiten von Kurt Weill mit seinem Textautor Bertolt Brecht aus der Taufe gehoben hatte. Im Saal platzierte Nazi-Horden brachten die Stimmung so sehr gegen das Werk auf, dass die Vorstellung beinahe hätte abgebrochen werden müssen.
Weill, Brecht und Brecher verließen Deutschland 1933 unabhängig voneinander als Verfemte. Der Komponist fand über den Umweg Frankreich in den USA zu einer veränderten Klangsprache und konnte am Broadway teilweise an seine früheren Erfolge anknüpfen. Als er 1950 in New York starb, war er keineswegs in Deutschland vergessen und gelangte mit seinen Werken (vor der DREIGROSCHENOPER und AUFSTIEG UND FALL) zurück ins Repertoire der Theater jenes Landes, dem er sich selbst seit seiner erzwungenen Flucht, spätestens aber seit Verleihung der amerikanischen Staatsbürgerschaft 1943, nicht mehr verbunden fühlte.
Besetzung:
Komponist: Kurt Weill (1900 – 1950)
Librettist: Bertolt Brecht (1898 – 1956)
Musikalische Leitung: Dirk Kaftan
Inszenierung: Volker Lösch
Bühne: Carola Reuther
Kostüme: Carola Reuther
Video: Ruth Stofer, Robi Voigt
Licht: Max Karbe
Choreinstudierung: Marco Medved
Leokadja Begbick – Susanne Blattert
Fatty, der Prokurist – Martin Koch
Dreieinigkeitsmoses – Giorgos Kanaris
Jenny Hill – Nathalie Karl
Jim Mahoney – Matthias Klink
Jack / Tobby Higgins – Matthew Peña
Sparbüchsen Billy – Mark Morouse
Joe – Tobias Schabel
Frauen von Mahagonny – Damen des Opern- und Jugendchores
Männer – Herren des Opernchores
Entertainer – Schauspieler und Schauspielerinnen der Schauspielschule Siegburg
Zeitzeugen – Laura Beiling, Elisabeth Beiling, Reinhold Beiling
Chor des Theater Bonn
Beethoven Orchester Bonn