Jürgen R. Weber
Jürgen R. Weber wurde in Hamburg geboren und studierte bei Götz Friedrich Musiktheaterregie. Nachdem er das Studium mit einer Aufsehen erregenden Inszenierung der LUSTIGEN WITWE abgeschlossen hatte, komponierte er Musik für Werbefilme. Für eine freie Gruppe schrieb und inszenierte er die Biopera DIE ROSE DES HIMMELS über das Leben Claudio Monteverdis. Dann wandte er sich dem Fernsehen zu und wurde Spielleiter bei Seifenopern wie GZSZ und STURM DER LIEBE. Für verschiedene Arztserien war er als Regisseur und Autor tätig. Daneben arbeitete er als Dozent für Regie, u. a. an der Universität der Künste Berlin und an der Musikhochschule Lübeck. Nach verschiedenen Kinderserien (DIE GRASLÖWEN, SIEBENSTEIN, LÖWENZAHN RELOADED) zog es ihn schließlich wieder zum Musiktheater und er inszenierte in Erfurt DIE LEICHE IM SACK und in Leipzig DER GRAF VON LUXEMBURG. In Chemnitz hat er 2008 Pfitzners ROSE VOM LIEBESGARTEN herausgebracht, in Erfurt inszenierte er die vergessene Oper ROBIN HOOD von Albert Dietrich. 2011 folgte die Deutsche Erstaufführung von Jonathan Doves SWANHUNTER in Chemnitz, bei der er auch für Bühne und Kostüme verantwortlich zeichnete, sowie 2013 die Uraufführung von Tamsin K. Walkers MOLLY EYRE.
In seiner umstrittenen Neufassung der LUSTIGEN WITWE stand er im Mainfranken Theater Würzburg als Njegus selbst auf der Bühne. Im Sommer 2013 inszenierte für das Sonnentor-Theater eine Open Air Produktion von MY FAIR LADY, bei der er selbst den Oberst Pickering spielte. Im März 2014 hatte die Produktion DER TRAUM EIN LEBEN unter seiner Inszenierung im Bonner Opernhaus Premiere. 2015 inszenierte er u. a. eine Musicalfassung von MOLLY EYRE in Erfurt, sein eigenes Stück FRONTGARDEROBE in Würzburg und mit FREMD BIN ICH EINGEZOGEN... (einer Adaption von Schuberts Winterreise) erneut am Theater Bonn. Im Sommer 2015 fanden die Dreharbeiten zu seinem Debüt-Spielfilm OPEN WOUND statt, der 2017 beendet wurde und der für die beste Regie und das beste Drehbuch bei den Los Angeles Independent Film Festival Awards ausgezeichnet wurde. Es folgten weitere 14 Auszeichnungen bei verschiedenen internationalen Festivals.
Am Opernhaus Bonn inszenierte er 2016 HOLOFERNES von Emil Nikolaus von Reznicek. 2018 folgte hier die Uraufführung der Oper MARX IN LONDON von Jonathan Dove, für die er das Originalszenario geschrieben hat. In der Spielzeit 2019/20 inszinierte er STAATSTHEATER von Mauricio Kagels, das im September 2020 Premiere feierte, gefolgt von FAUST in der Spielzeit 2020/21, wofür er auch für die Konzeption verantwortlich war. Seine Inszinierung der Oper LEONORE 40/45 von Rolf Liebermann war Teil des Forschungsprojektes FOKUS '33 und fand im Herbst 2021 nach über fünfzig Jahren den Weg zurück auf die Opernbühne.
Stand 2024