Sponsored by the Ministry of Kultur und Wissenschaften des Landes Nordrhein-Westfalen in cooperation with the NRW KULTURsekretariat
Ein Feldlager in Schlesien
Giacomo Meyerbeer (1791 –1864)
Light Opera in three Acts
Lyrics by Ludwig Rellstab
Based on a Sketch by Eugène Scribe
A production as part of Fokus ’33
Photographs: Thilo Beu
Die wahrscheinlich erste Wiederaufführung seit nahezu hundertdreißig Jahren von Giacomo Meyerbeers deutschsprachigem Singspiel EIN FELDLAGER IN SCHLESIEN findet im Theater Bonn statt; ein zur Wiedereröffnung des Königlichen Opernhauses in Berlin nach dem großen Brand von 1843 komponiertes Festspiel mit Szenen aus dem Leben des nicht auftretenden Friedrich II., mit dem der preußische Generalmusikdirektor Meyerbeer nicht nur die Hohenzollern, sondern auch die Oper hochleben ließ. Der Gestus des Nationalen ist in diesem Werk mit seinen bei der Uraufführung beschließenden lebenden Bildern ausgeprägt wie bei keinem deutschsprachigen Musiktheaterwerk zuvor. In der Umarbeitung für Wien unter dem Titel VIELKA war das Stück noch eine Weile auf den Spielplänen zu finden; Meyerbeer arbeitete auch für die 1854 in Paris uraufgeführte Oper L’ÉTOILE DU NORD einige Nummern aus dem FELDLAGER ein, insgesamt schien aber das Original für das Musiktheater verloren. Im Auftrag des Berliner Ricordi Bühnen- und Musikverlags, der die wissenschaftlich kritische Gesamtausgabe der Opern Meyerbeers herausgibt, hat der erfahrene Meyerbeer-Experte Volker Tosta eine Neuedition von EIN FELDLAGER IN SCHLESIEN erarbeitet. Hier wird das Werk zum ersten Mal seit seiner Uraufführung wieder einem Publikum präsentiert. Es stellt sich, mit Blick auf das einstmals so unvergleichlich erfolgreiche Schaffen Giacomo Meyerbeers allgemein, aber auch auf den besonderen Fall des FELDLAGERS, wie so häufig die Frage, warum das Verschwinden über den nazistischen Rassenwahn hinaus derart billigend nach 1945 hingenommen wurde.
Für den heutigen Regisseur Jakob Peters- Messer, der bereits die Urfassung von L’AFRICAINE zur Uraufführung gebracht hat, stellt das Stück damit eine ganz besondere Herausforderung dar, weil bei der Rezeption das auf Verleumdung und Rassenwahn basierende Verschwinden von Meyerbeers Musik immer im Bewusstsein ist.
Besetzung:
Komponist: Giacomo Meyerbeer (1791 – 1864)
Libretto: Ludwig Rellstab (1799 – 1860), Text nach einem Entwurf von Eugène Scribe (1791 – 1861), zum ersten Mal herausgegeben von Volker Tosta
Musikalische Leitung: Hermes Helfricht
Inszenierung: Jakob Peters-Messer
Bühne: Sebastian Hannak
Kostüme: Sven Bindseil
Licht: Max Karbe
Choreinstudierung: Marco Medved
Saldorf, Hauptmann a. D. – Tobias Schabel
Vielka, seine Pflegetochter – Elena Gorshunova
Therese, seine Nichte – Barbara Senator
Conrad, sein Pflegesohn – Jussi Myllys
Tronk, Anführer einer Truppe ungarischer Reiter – Martin Tzonev
Zietenscher Husar / Husar – Christian Georg
Steffen, ein alter Landmann / Ein Soldat / Ein ungarischer Reiter – Johannes Mertes
Artillerist – Miljan Milovic
Grenadier-Unteroffizier – Michael Krinner
Ein Soldat – Enrico Döring
Chronist – Michael Ihnow
Chor und Extrachor des Theater Bonn
Statisterie des Theater Bonn
Beethoven Orchester Bonn