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Astor Piazzollas MARÍA DE BUENOS AIRES

© Sandra Then

MARÍA DE BUENOS AIRES ist eine Parabel über das tragische Schicksal einer argentinischen Frau. El Duende – ein Geist von Buenos Aires – erweckt die verstorbene und im Kaffeesatz begrabene María wieder zum Leben. Ihr Schatten wird sofort in den gefährlichen Wirbel des Vorstadtlebens gefangen. Später verschlägt es sie auf die Straßen von Buenos Aires, wo sie zu den Klängen eines Weihnachtslieds ein Mädchen zur Welt bringt, das auch María genannt wird: »Erwartet sie nun das gleiche Schicksal«, fragt sich El Duende? Eine Göttin, eine Mutter, eine Hexe, eine Dichterin, eine Tänzerin – wir lernen im Laufe des Stücks alle Marías Gesichter kennen.

Astor Piazzolla wurde zu seiner Oper über Buenos Aires durch die von ihm erlebte Broadway-Vorstellung der WEST SIDE STORY von Leonard Bernstein inspiriert. Zusammen mit seinem Librettisten und dem kreativen Motor hinter der MARÍA-Oper Horacio Ferrer, – der später bei der Uraufführung die Sprechrolle des Duende verkörperte – sperrte Piazzolla sich in einem Haus in der Mitte des uruguayischen Waldes ein und gab sich dem Komponieren hin. Entstanden ist eine poetische Liebeserklärung an die Stadt, an die Menschen dieser Stadt und die Musik, die sie selbst in ihrem Alltag leidenschaftlich leben. 
Ab 8. März ist MARÍA DE BUENOS AIRES wieder am Theater Bonn zu erleben; Luciana Mancini singt María und Johannes Mertes übernimmt die fünf verschiedenen Rollen, die das Libretto für den männlichen Gesangspart vorsieht. Die Sprechrolle des Duende wird Daniel Bonilla-Torres verkörpern, dem diese Partie nach ungefähr 300 Aufführungen auf der ganzen Welt wohl zur zweiten Natur geworden ist.


 

© Sandra Then
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