FLIGHT – Eine Verwechslungskomödie mit Tiefe

Gestrandet auf unbestimmte Zeit

Szenenfoto FLIGHT

Eine Oper mit einem ungewöhnlichen Schauplatz,...

... den doch jeder kennt: ein Flughafen.
Ein reges Kommen und Gehen. Flugzeuge heben ab und landen, während sich hier Menschen aller Art versammeln, um an einen anderen Ort gebracht zu werden, wo es vermutlich besser ist als dort, wo sie herkommen.

Szenenfoto FLIGHT

 

In Jonathan Doves FLIGHT lernen wir Menschen kennen, die zusammen eine ungewöhnliche Figurenkonstellation bilden: Ein gestrandeter Flüchtling, der nach einem Ausweg aus seiner auf den ersten Blick hoff nungslosen Situation sucht, trifft die Kontrollerin, die im Luft fahrturm über den Geschehnissen sitzt und alles im Griff hält. Das nicht mehr so glückliche Ehepaar Bill und Tina, die ihre erloschene Liebe mit einem Urlaub wieder aufleben lassen wollen, begegnen einem Flugbegleiterpaar, das kaum die Hände voneinander lassen kann. Auch eine ältere Frau, die auf ihren deutlich jüngeren Verlobten vergeblich wartet, und ein verheiratetes Diplomatenpaar, das ein neues Leben in Minsk beginnen will, gehören zu den Reisenden, die sich hier am Flughafen aufh alten. Und wäre diese Kombination nicht schon an sich äußerst amüsant, müssen diese Gäste die Nacht aufgrund eines Sturmes im Flughafen zusammen verbringen.

   

Mozart als Vorbild...

Der Komponist Jonathan Dove und seine Librettistin April de Angelis sind ursprünglich in ihrem Schaffensprozess von der Intrige der berühmten Mozart-Oper DIE HOCHZEIT DES FIGARO ausgegangen: Wie kann ein gesundes, funktionierendes Liebespaar eine dysfunktionale Beziehung retten und dem anderen Paar helfen, die Beziehungskrise zu überwinden?

...vom Leben inspiriert

Neben der Mozart-Komödie wurde FLIGHT von der wahren Geschichte des Flüchtlings Mehran Karimi Nasseri inspiriert, der 18 Jahre lang im Flughafen Charles de Gaulle in Paris lebte und dessen Schicksal Grundlage für den berühmten Film von Steven Spielberg THE TERMINAL bildete. Die Rolle des Flüchtlings wurde vom Komponisten für einen Countertenor geschrieben, der schon allein durch seine Stimme in keine Schubladen passt und als Außenseiter gebrandmarkt wird.

»Es hat auch etwas Gutes, wenn man am Flughafen wohnt. Man wird nicht zum Langschläfer. Irgendetwas ist immer los, das einen aufweckt.« Flüchtling Mehran Karimi, der 18 Jahre auf dem Flughafen Charles de Gaulle leben musste und dort verstarb.

Elemente einer Verwechslungskomödie, eines magischen Märchens und die Sehnsucht nach Nähe, Liebe und Verzeihung kommen somit in Doves Oper stark zum Tragen.

Inszeniert von Adriana Altaras

Dank des realistischen Bühnenbildes von Christoph Schubiger, bunten Kostümen von Nina Lepilina, ausgezeichneten Menschenkenntnissen und viel Humor kreiert das Team um die Regisseurin Adriana Altaras eine reizende Inszenierung, die uns mitten ins Flughafenchaos befördert. Tauchen Sie in die musicalhafte, strahlend klare Musik von Jonathan Dove ein (musikalische Leitung Daniel Johannes Mayr) und genießen Sie den Flug in ungeahnte Höhen.
Aber Achtung: Es könnte Turbulenzen geben!

Text von Ronja Herrmann & Polina Sandler.


 

Premiere FLIGHT am 21. Januar 2024 im Opernhaus. Weitere Informationen & Tickets finden Sie hier!