WIE MAN NACH EINEM MASSAKER HUMANISTISCH BLEIBT IN 17 SCHRITTEN

Eine humanistische Perspektive?

 

Die neue Produktion ab 22. September 2024 im Schauspielhaus auf der Foyerbühne:

Text von Maya Arad Yasur | Regie von Jula Marie Kühl


Die israelische Autorin Maya Arad Yasur hat in unmittelbarer Reaktion auf den terroristischen Anschlag das Stück WIE MAN NACH EINEM MASSAKER HUMANISTISCH BLEIBT IN 17 SCHRITTEN geschrieben und stellt ins Zentrum ihres Textes den Versuch, sich trotz all der Grausamkeit stetig daran zu erinnern, dass auf der anderen Seite der Grenze auch Menschen leben.

Eine Debatte ohne Zwischentöne

Maya Arad Yasur appelliert an die Empathie und beschreibt gleichzeitig, wie schwer es ist, diese angesichts der Geschehnisse aufrecht zu erhalten. In 17 Schritten formuliert sie verschiedene Strategien und Handlungsmöglichkeiten oder einfach nur den Versuch mit der Gegenwart umzugehen und dabei seine Menschlichkeit nicht zu verlieren.

Die Kontextualisierung

Besonders an Arads Stück ist die Konzeption, die vorsieht, dass auf den szenischen Teil ein anschließender Gesprächsteil folgen soll. Dieser Konzeption folgt auch die Inszenierung von Jula Marie Kühl im Foyer des Schauspielhauses. Was kann die Kunst solchen Konflikten entgegensetzen? Wie wirken sich die Geschehnisse nach dem 7. Oktober auf unsere Gegenwart aus? Ist Kunst eine Möglichkeit, sich auf einer anderen Ebene mit der Komplexität der Lage auseinanderzusetzen und einen empathischen Zugang zu finden und wie kann eine humanistische Perspektive und eine faire Debattenkultur überhaupt aussehen?

Das Gespräch

Mit verschiedenen Experten und Expertinnen wird das Stück nach jeder Vorstellung kontextualisiert und inhaltlich ergänzt.

Den Auftakt gestaltet am Abend der Premiere Prof. Dr. Hans-Georg Soeffner, und am 2. Oktober diskutiert Esther Gardei vom 2022 gegründeten Bonner Zentrum für Versöhnungsforschung der Universität Bonn.

VERSÖHNUNG – EINE UTOPIE?

Die neue Reihe im November

Die Kriege und Konflikte auf der ganzen Welt machen Versöhnung zum relevantesten Thema unserer Zeit. Aus diesem Grund arbeitet das Schauspiel in dieser Spielzeit mit dem Zentrum für Versöhnungsforschung zusammen und widmet dem Konzept von Versöhnung einen inszenierungsübergreifenden Themenschwerpunkt.

Über die angekündigten Nachgespräche zu Maya Arad Yasurs Stück hinaus, diskutieren wir ab November in regelmäßigen Abständen das utopische und humanistische Potenzial von Versöhnung. Keiner weiß, was Versöhnung eigentlich ist. Meint Versöhnung ein rein theologisches Konzept? Oder die Anerkennung unterschiedlicher Perspektiven? Wie geht Versöhnung eigentlich theoretisch und was sind Erfahrungen aus der Praxis? Oder alles nur Theater?

 

Das Recht auf (Un-)Versöhnlichkeit


Das Theater Bonn und das Bonner Zentrum für Versöhnungsforschung holen die Versöhnung auf die Bühne und bringen in der Gesprächsreihe VERSÖHNUNG – EINE UTOPIE? Kunst und Wissenschaft zusammen. Und eines lässt sich schon vorwegnehmen: je komplexer die Konflikte, desto komplizierte ist die Versöhnungsforschung. Die Gesprächsreihe ist ein Versuch in einer verhärteten Debattenkultur gemeinsam wieder die Zwischentöne zu hören und auszuloten. Und sich dabei zuzugestehen, dass es auch immer ein Recht gibt unversöhnlich zu sein.

 

November – Special

Sehen Sie drei Veranstaltungen im Kombi-Ticket.

Literaturempfehlungen

»Bleibe auf dem Laufenden. Ignoranz ist kein humanistisches Prinzip und es hat keinen Sinn, sich der Tatsache zu entziehen, dass inhumane Dinge jeden Tag geschehen. Jeder angehende Humanist weiß, dass die Welt kein Süßigkeitengeschäft ist. Erweitere dein Wissen, lies, hör zu, aber nur Medien, die nicht visuell sind. Kriegspornos kitzeln die Rachegöttin unter den Achseln, an den Fußsohlen und in den Rundungen der Taille, und von dort ist der Weg, kein Humanist mehr zu sein, kurz.«

In Schritt 2 gibt uns Maya Arad Yasur diese Empfehlung mit auf den Weg. Wir haben uns Mühe gegeben, ihr nachzukommen und in Vorbereitung auf die Produktion sowie während der Proben sehr viel gelesen – in Gänze, in Teilen und einige Bücher warten zugegebenermaßen noch auf ihren großen Moment. Der wird in der Vorbereitung auf die noch kommenden Nachgespräche mit Sicherheit noch kommen.

Im Folgenden finden Sie unsere persönliche Leseliste zur Produktion WIE MAN NACH EINEM MASSAKER HUMANISTISCH BLEIBT IN 17 SCHRITTEN. Ausgenommen der tagesaktuellen Presse, Podcasts, Nachrichten, etc.

Unsere Literaturempfehlung zum Download

    
 

Unsere Produktions-Playlist mit den Songs aus der Inszenierung und weiteren Empfehlungen, die uns bei der Recherche begegnet sind:

Playlist